Heimatmuseum-Biebesheim
Memoranda
Hermann Wilhelm Hammann
Am 22.September 2024 weihte die Gemeinde Biebesheim am Rhein eine Gedenkstele für Hermann Wilhelm Hammann am Rathaus ein
Stele am Rathaus
Gleichzeitig erhielt der Verbindungsweg zwischen Ludwigstraße und Rathausplatz den Namen Wilhelm-Hammann-Weg.
Wilhelm-Hammann-Weg
Hermann-Wilhelm Hammann wurde am 25.02.1897 in Biebesheim als uneheliches Kind der Hebamme Catharine Mathilde Hammann (*27.04.1872 +14.02.1955) geboren.
Jüdisches Leben in Biebesheim
Gedenkmenora
„Die Annahme, Juden seien bereits mit den Römern an den Rhein gekommen, ist sicherlich nicht unbegründet, aber alle Versuche, ihre Geschichte in den Rheingegenden bis in die Antike zurückzuverfolgen, schlugen fehl.
Der Begriff Synagoge findet sich im Judentum seit der Antike in der Bedeutung als lokale Einzelgemeinde oder Gemeindeversammlung und bezeichnet auch den Versammlungsort dieser Gemeinde.
meldete sich am 24.09.1935 zunächst nach Frankfurt am Main ab. Ihr Sohn Richard gelangte im Juni 1939 mit dem Kindertransport nach England, wo er mit seinem Vater zusammentraf, der bereits durch ein Visum nach London gelangte.
Durch Kontakte in den USA bot sich der Familie Goldschmidt die Möglichkeit, dorthin auszuwandern. Die Familie hatte ihr Anwesen in der Bahnhofstraße bereits verkauft und daher keinen Wohnsitz mehr in Biebesheim.
Die Goldsteins meldeten sich kurz nach dem Pogrom nach Mainz ab. Von dort aus emigrierten sie nach Philadelphia in den Vereinigten Staaten.
Nachdem die Familie sich 1938 zunächst nach Frankfurt abmeldete, starben Herzlöb und seine Frau Betty dort noch im selben Jahr.
Wanderte, nach kurzem Zwischenstopp in England, mit einem Großteil der Familie 1938 nach Südafrika aus.
Kriegerdenkmal 1870/71
Ecke Rheinstraße / Bahnhofstraße mit Gartenzäunchen
Vor über 150 Jahren begann der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland. Ministerpräsident Otto von Bismarck provozierte mit der überspitzt formulierten Darstellung der Erklärung dessen was der französische Botschafter von Wilhelm I. abverlangt habe in der „Emser Depeche“ die Franzosen und bekam so was er gewollt hatte: Frankreich war der Aggressor und es begann der Krieg 1870/71
Auch Biebesheimer mussten daran teilnehmen. Biebesheim errichtete allerdings erst 1907, das Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Kriegsteilnehmer des Krieges 1870/71 an der Weed (heute Rheinstraße Ecke Bahnhofstraße). Das am 18. August 1907 eingeweiht wurde. Entworfen wurde es durch den Architekten und Bildhauer Karl Roth aus Wiesbaden. Divisionspfarrer Georg Adam Büttel, ein Sohn des ehemaligen Bürgermeisters (1869-1871) Johann Georg Büttel, hielt die Ansprache.
Dieser Deutsch/Französische Krieg begann am 19. Juli 1870 und endete am 10. Mai 1871 mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages in Frankfurt am Main mit Deutschland als Siegermacht.
Beim Böllerschießen anlässlich der Einweihung des Denkmals verlor der spätere „Schütz Hammann“, seine rechte Hand.
Am 5. Marz 1934 wurde der Lindenbaum Ecke Bahnhofstraße / Rheinstraße am „Kriegerdenkmal für 1870/71“gepflanzt.
Im November 1983 fasste die Gemeindevertretung den einstimmigen Beschluss die beiden Ehrenmäler, Rheinstraße / Ecke Bahnhofstraße und auf dem Friedhof, wieder instand setzen zu lassen. Der Steinmetzbetrieb Damm aus Biebesheim erhielt den Auftrag zur Restaurierung des Kriegerdenkmals 1870/71 Ecke Rheinstraße / Bahnhofstraße.
Zwischenzeitlich ist das Denkmal nach über 40 Jahren wieder sehr renovierungsbedürftig und sollte im Zuge der Weiterführung der Straßenbaumaßnahme Rheinstraße wieder hergestellt werden, was aber leider nicht erfolgte. Ein Angebot für eine Restaurierung liegt der Gemeinde bereits seit Jahren von der Firma Freymadl vor.
Jetzt erfolgte eine Denkmalpflege in einer noch nie gesehenen Form. Man hat ein Gartenzäunchen um das marode Fundament gebaut!? Man fragt sich: Was soll dies dem restaurierungsbedürftigen Denkmal helfen? Der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsverein Biebesheim e.V,, Norbert Hefermehl ist entsetzt über diesen Dilettantismus.
Kriegsende vor 80 Jahren in Biebesheim am Rhein
Am 18. März 1945 wurden achtzehn der etwa vierzig zum Volkssturm einbestellten Männer zur Bewachung der Gernsheimer Rheinbrücke eingesetzt. Da diese schon zur Sprengung vorbereitet war mussten diese weiter nach Trebur fahren und wurden dort eingesetzt.
Am 20. März 1945 ging eine Luftmine auf der Kreuzung Neugasse/Karlstraße (heute Wilhelm - Böttiger - Straße) nieder. Eine Frau und ein Junge wurden getötet. Die Metzgerei und Gaststätte Harth, Neugasse 24 und die umliegenden Häuser in der Neugasse und Karlstraße wurden stark beschädigt.
Am 21. März 1945 wird die Rheinfähre am Kornsand, eine der letzten Verbindungen unserer Region nach Westen bzw. zu linksrheinischem Gebiet, nachmittags um 14.00 Uhr versenkt. Eine Stunde später eröffnet amerikanische Artillerie das Feuer.
Am 23. März 1945 setzen amerikanische Infanteristen des 2. Regiments der 5. US - Division auf den Kornsand über.
In Biebesheim war in der Schule Rheinstraße und im Saal der Gaststätte Metzger eine Volksgrenadierkompanie einquartiert, die sich aus 16-18 jährigen jungen und einem Zug älterer Männer zusammensetzte einquartiert. Der Ortskommandant gab Bürgermeister Geipert den Befehl den restlichen Volkssturm einzubestellen. Was dieser aber ablehnte.
Die in der Schule Rheinstraße 44 und der Gaststätte und Metzgerei Otto Wirthwein, Rheinstraße 40, stationierten deutschen Soldaten verließen Biebesheim in Richtung Gernsheim. Durch diesen Umstand wurde beim Einzug der amerikanischen Soldaten am Folgetag kein Widerstand geleistet und ein eventuelles unnötiges Blutvergießen vermieden.
Am 25. März traf eine deutsche Fliegerbombe zwei Wohnhäuser „Im Stuprich“, die für den amerikanischen Brückenkopf bei Oppenheim bestimmt war. Eine Frau und zwei Kinder kommen ums Leben, ein Mann wird schwer verletzt. Er verstirbt Monate später an den Folgen der schweren Verletzungen.
An diesem Sonntag nahmen Soldaten der US - Army Biebesheim kampflos ein. Vermutlich handelt es sich um das 179. Regiment, 45. Division, 7. Armee, von Oppenheim kommend. Lt. Berthold Forster Gernsheim und Albert Geipert Biebesheim, der sich auf Horst Schmidt, Eschollbrücken, beruft, sollen es kombinierte Einheiten des 104. Inf. Rgt. von der 26. US-Inf. Div. gewesen sein, die auch den Auftrag hatte den rechten Flügel von Teilen der 4. Pz. Div. Zu sichern, die bereits durch Stockstadt und Crumstadt bis Pfungstadt vorgestoßen waren.
Lt. einem Bericht von Albert Geipert soll Bürgermeister Heinrich Geipert mit einer weißen Fahne an der Einmündung Hahnweg/Stockstädter Chaussee (heute Hahnweg/Stockstädter Straße) zusammen mit dem damals 15jährigen Helmut Jockel, der eventuell als Dolmetscher fungieren sollte, die Amerikaner erwartet haben. Nach einem kurzen Gespräch soll Bürgermeister Geipert in einen Jeep der US-Army eingestiegen sein. Die Panzer fuhren ins Ort ein und richteten ihr Lager auf dem Marktplatz ein. Soldaten durchsuchten später die Häuser um diese nach eventuell vorhandenen Waffen zu durchsuchen. Angeblich seien viele Leute auf der Straße gewesen und Kinder erhielten Süßigkeiten von den Soldaten, wobei sie erstmals Bekanntschaft mit Kaugummi machten.
In Groß-Gerau hielt der amerikanische Geheimdienst in das Landratsamt Einzug und die Militärverwaltung in das Gebäude der Stadtverwaltung.
Aus Biebesheim am Rhein fielen von 1939 bis 1945 229 Personen.